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Butzow

Butzow von oben

Das Dorf Butzow ist ein Ortsteil der Gemeinde Beetzseeheide im Landkreis Potsdam-Mittelmark im Land Brandenburg und Teil des Amtes Beetzsee. 2002 schlossen sich Gortz, Butzow und Ketzür zur Gemeinde Beetzseeheide zusammen.

 

Das kleine Straßendorf liegt direkt unterhalb des 56 m hohen Hasselberges am Westufer des Beetzsees. Nach Süden grenzt Butzow an die Gemeinde Beetzsee mit dem Ortsteil Radewege. Sein Charakter als landwirtschaftlich geprägtes Straßendorf hat sich bis heute erhalten. Neben den typischen Merkmalen märkischer Dörfer – wie einer Dorfkirche, großen Bauernhöfen und einem Storchenpaar – hat es eine besondere Industriegeschichte aufzuweisen. Dazu gehören u. a. ein ehemaliger Kies- und Lehmabbau sowie der einstige Anschluss an das Eisenbahnnetz.

 

Butzow wurde an das Radwege-Netz angebunden, ist aber auch idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge und Wandertouren im westlichen Havelland.

 

In der Gemarkung Butzow, die vollständig innerhalb des Naturparks Westhavelland liegt, gibt es eine Vielzahl von Schutzgebieten. 

Geografie

Butzow liegt im Norden des Landkreises Potsdam-Mittelmark am nordwestlichen Ufer des Beetzsees. Seine Entstehung reicht bis in die Eiszeit zurück. In unmittelbarer Nähe der Stadt Brandenburg sind die Ufer zunächst flach, dann hinter Radewege wird das Gelände hügeliger. Eine typische Grundmoränenlandschaft begrenzt seine Ostseite. Hier liegt die größte zusammenhängende Lehmfläche unserer Umgebung.
 
Das Westufer, eine Stau­moränenlandschaft, wird abwechselnd von Lehm-, Kies-, Tal- und Tonsand sowie großen Waldflächen bestimmt.

Zu den Staumoränenzügen unmittelbar am Beetzseeufer gehört u. a. der Hasselberg bei Butzow (59 m), der eine prächtige Aussicht bietet.

Die höchste Erhebung der Gemarkung Butzow ist der 77,2 Meter hohe Butzower Berg, der zu einer Hügelkette gehört, die den Rand des Marzahner Fenns, eines Gletscherzunge­beckens, bildet, das durch Moorbildung geprägt ist.

Geschichte

  • 1207: Der Ort Butzow wurde erstmals als „Buzow“ durch den Pfarrer Hilduin (zusammen mit Pritzerbe) erwähnt.

  • 1425: Ein Brand vernichtet das Dorf.

  • 1440: Die Fischereirechte für den Beetzsee liegen bei der Altstadt Brandenburg, die Einwohner Butzows dürfen nur vom Ufer aus mit kleinen Netzen fischen.

  • 1499 – 1869: Bis 1869 hat das Prämonstratenser-Stift mit seinem Kloster auf dem Harlunger Berg (heute: Marienberg) das Patronat über das Dorf inne.

  • 1520: Butzow wird an das Domkapitel verkauft, in dessen Besitz es bis 1869 bleibt.

  • 1760: Neben der Kirche wird eine Schule gebaut und

  • 1879: wird die bestehende Kirche im neoromanischen Stil um- und ausgebaut.

  • 1901: Butzow wird durch den Bau der Chaussee von Brandenburg nach Barnewitz an das Straßennetz angeschlossen.

  • 1901: Bau des neuen Schulhauses

  • 1904: Butzow erhält durch den Bau der Westhavelländischen Kreisbahnen (WHKB) von Brandenburg-Altstadt nach Röthehof einen Anschluss an das Schienennetz.

  • 1904: Durch den Bahnanschluss wird auch der Abbau der Kiesvorkommen um den Hasselberg attraktiv. Wie auch die Ziegel der zahlreichen Ziegeleien am Beetzsee wird der Kies zu großen Teilen nach Berlin transportiert, auch per Schiff. Die Lorenbahndämme zum Transport und Verladen sind bis heute deutlich zu erkennen.

  • 1906: Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Butzow

  • 1966: wurde der Personenverkehr eingestellt und das endgültige Aus für den Güterverkehr und damit für den Gesamtbetrieb kam im Herbst 1969.

  • 1920er: Der Wirt des Gasthofes Maas am Ortseingang eröffnet einen Dampferanlegesteg, Ausflügler aus der Stadt Brandenburg kommen an den Wochenenden in großer Anzahl.

  • 1945: Butzow übersteht den 2. Weltkrieg ohne Kampfhandlungen. Ein versprengter Panzerspähwagen der Wehrmacht wird zu Kriegsende von der Roten Armee aufgehalten. Die Eisenplatten des Fahrzeuges werden von den Bauern für den Bau von Pflügen genutzt.

  • 1954: Gründung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft „Einheit“

  • 1962: Die Butzower Schule hat ausgedient, als Zentralschule wird die Einrichtung in Radewege genutzt,
    der Kindergarten zieht nun in das Gebäude ein.

  • 1960er: Die ersten Gäste aus Gräfenthal (Thüringen) „erobern“ Butzow, anfangs als Zeltlager, später in Bungalows. Bis heute bestehen enge Beziehungen zwischen beiden Orten.

  • 1992: Butzow wird vorübergehend Sitz des Amtes Beetzsee.

  • 2003: Nach der Brandenburgischen Gemeindegebietsreform bildet Butzow zusammen mit Gortz und Ketzür die Gemeinde Beetzseeheide.

  • 2012: Bau des Radweges auf dem ehemaligen Bahndamm zwischen Butzow und Ketzür, damit ist der Storchenradweg rund um den Beetzsee fertiggestellt.

Archäologische Funde

Auf dem Hasselberg, an der Grenze zur Gemeinde Beetzsee, konnte einer der größten Urnengräberfriedhöfe des Elbe-Havelgebietes der späteren römischen Kaiserzeit bis zum Beginn der Zeit der Völkerwanderung gesichert werden. Es wurden zumeist schalenförmige Urnen ohne Beigaben gefunden. Die Funde wurden ins 3. bis 5. Jahrhundert datiert. Neben diesen Urnengräbern konnten am Hasselberg weitere Gräber aus der Steinzeit gesichert werden, die der Havelländischen Kultur zugeordnet wurden.

 

Steinwerkzeug

Tonschale

Münze

 

Münze

Münze

Armreif

 

Fundstätten in der näheren Umgebung von Butzow

 Fundstätten 

germanisches Urnengräberfeld
Urnengräberfeld Eisenzeit
germanische Siedlung
Siedlung Eisenzeit
slawische Ortswüstung
Töpferei Eisenzeit
Fundplatz Bronzezeit
slawische Ortswüstung
germanische Urnengräberstätte
Siedlung Bronzezeit

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